Carry On | Rezension

Titel: Carry On
Autor/in: Rainbow Rowell
Deutscher Titel: Aufstieg und Fall des Außerordentlichen Simon Snow
Seitenanzahl: 522
Erscheinungsjahr: 2015
Meine Ausgabe: Taschenbuch

Simon Snow is the worst Chosen One who’s ever been chosen.

That’s what his roommate, Baz, says. And Baz might be evil and a vampire and a complete git, but he’s probably right.

Half the time, Simon can’t even make his wand work, and the other half, he sets something on fire. His mentor’s avoiding him, his girlfriend broke up with him, and there’s a magic-eating monster running around wearing Simon’s face. Baz would be having a field day with all this, if he were here—it’s their last year at the Watford School of Magicks, and Simon’s infuriating nemesis didn’t even bother to show up.

Klappentext von www.rainbowrowell.com

Ich habe mir Carry On gekauft, weil ich davon gehört hatte und es einfach unbedingt lesen wollte. Ich hatte zunächst bei jemandem auf Snapchat das Buch gesehen, mir den Klappentext er-googlet und ihn für sehr interessant befunden. Danach habe ich blöderweise einfach mal vergessen, dass Carry On existierte. Als ich mich dann endlich daran erinnert hatte, war ich sehr bestrebt mir dieses Buch zu kaufen. Das hab ich letztendlich auch getan und ich liebe es so  soo sehr.

Nur zur Information derer, die wie ich am Anfang auch, keine Ahnung haben; Carry On ist mehr oder weniger ein 'Spin-off' zu Rainbow Rowells Buch  Fangirl, das offensichtlicherweise von einem Fangirl handelt, dass für ein Buch schwärmt. Dieses Buch ist natürlich gaaanz zufälligerweise Carry On. Wie das genau in Fangirl dargestellt ist, kann ich leider nicht sagen, da ich dieses noch nicht gelesen habe. Es kann also durchaus sein, dass sich Carry on für jemanden, der Fangirl gelesen hat anders 'anfnühlt'.

Sehr interessant ist zunächst einmal die Evolution, die man durchmacht, während man Carry On liest. Phase 1 ist ja bekanntlich immer denial. Bei Carry On ist es Verleugnung, dass das Buch gut ist und "das ist ja Harry Potter 2.0"-Augenverdreherei. Ich konnte diese Reaktion übrigens nicht nur bei mir, sondern auch bei einer anderen Person feststellen xD (*hust* Emma? *hust*). Danach tauchen aber interessante und fantastische Plottwists auf, die einen einfach in die Geschichte hineinsaugen. Irgendwann befindet man sich dann auf Wolke "DIESES BUCH IST SO TOLL" und weint, wenn es zu Ende ist.

(Disclaimer: Dieses Modell muss nicht auf jeden zutreffen. Aber bei mir war es auf jeden Fall so.)

"Words are very powerful. And they become more powerful the more they are said and read and written, in specific consistent combinations" 

Die Idee ein Buch aus einem Buch zu veröffentlichen ist ja nicht mehr ganz neu. JK Rowling bringt immerhin eine ganze Filmreihe raus, die auf einem Buch aus ihren Büchern basiert... Trotzdem finde ich es extrem cool von Rainbow Rowell, dass sie ihr ausgedachtes Buch zum Leben hat erwachen lassen. Vor allem die Art, wie sie es getan hat. Dass ein elternloser Zaubererjunge zu einer Zaubererschule geht, solltet ihr inzwischen schon mitbekommen haben. Als der Auserwählte muss er dort natürlich gegen den grausamen Bösewicht kämpfen. Alles läuft letztendlich auf etwas ganz anderes hinaus, aber das ist hier nicht der Punkt, denn ich möchte nicht alles spoilern. Ich halte es für eine kluge Entscheidung von Rainbow Rowell, dass Carry On unseren Auserwählten Simon nicht von Anfang an begleitet, sondern erst in seinem letzten Schuljahr spielt. Simon hat so schon seine Freunde und Feinde und vor Allem eine Hintergrundgeschichte, die das gesamte Buch noch viel interessanter und spannender macht. Es ist hauptsächlich aus Simons Sicht geschrieben, aber auch Mitbewohner und Erzfeind Baz, beste Freundin Penny und Freundin Agatha dürfen mal erzählen, sodass man als Leser immer ein bisschen besser informiert ist, als die Charaktere selbst.

Von denen bin ich im Übrigen voll und ganz überzeugt. Ich liebe Simon, er ist so toll. Er mag zwar der schlechteste Auserwählte sein, der je auserwählt wurde, aber das macht ihn doch so sympathisch. Seine beste Freundin Penny ist ebenfalls super liebenswert und süß und verdient meiner Meinung nach einen Preis weil sie so ein guter Mensch ist. Und was Baz angeht?        Über seine Tollheit möchte ich hier gar keinen Kommentar abgeben. Außer vielleicht dass er, genau wie Simon und die meisten anderen Charaktere sehr lebhaft und authentisch wirkt.

Wen ich nicht so gut leiden konnte war Agatha, Simons Freundin, aber ich denke nicht, dass das an der Art lag, wie Rainbow Rowell sie geschrieben hat. Die einzige Person, die mich irgendwie verwirrt hat, war Ebb, die Ziegenhirtin. Alleine, dass sie Ziegenhirtin ist, ist seltsam. Warum gibt es in der Zauberschule überhaupt Ziegen? Aber auch alles, was sie so sagt und die Tatsache, dass sie immer weint ist echt komisch. Ich verstehe ja ihre Funktion für das Buch, aber das hätte man meiner Meinung nach auch anders lösen können.

Rainbow Rowells Schreibstil hat mir sehr gut gefallen er war zum teil humorvoll und ließ sich gut und flüssig lesen. Mit ihrer Wortwahl hat sie sehr gut festgehalten, dass die Geschichte aus der Sicht von ein paar Teenagern erzählt wird, trotzdem wirkte es nicht unprofessionell oder so.

Als nicht-Muttersprachlerin kann ich außerdem hinzufügen, dass Carry On in verständlichem, aber nicht 'niveaulosem' Englisch geschrieben wurde.

An Titel und Cover kann ich ebenfalls nichts aussetzen. Sogar das Ende hat mir bei Carry On gefallen, obwohl ich natürlich liebend gern eine Fortsetzung lesen würde. (Das wird wohl eher nicht passieren xD. Naja, manche Bücher sind halt Einzelgänger)

Fazit:

Carry On ist ein tolles Buch! Unerwartete Plottwists, gut geschriebene Charaktere und vor allem ganz ganz viel Magie. Genau mein Ding also und definitiv empfehlenswert;) 

(Warnung: Ihr werdet wahrscheinlich zum Fangirl werden!)